Oktober 10, 2025

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CN konkrete Suizidgedanken und Abwägungen, Zukunftsangst

Guten Tag. Ich denke sehr nüchtern darüber nach, ob ich mich doch wirklich umbringen sollte. Ich muss diese Abwägungen mal treffen, wir müssen zu einem eindeutigen Schluss kommen. Dieser Entscheid wird seit 2010 vertagt bzw der Vorstoss der ihn vertritt nicht ernst genommen. Wie auch, wenn er eigentlich schon mit 4 Jahren da war, aber dort von Aussenmenschen sehr vehement abgetan und verboten wurde? Das spielt man nicht.

Ich glaube es ist an der Zeit, jegliche Hoffnung wirklich loszulassen, mich der Angst zu stellen und der Verzweiflung, die dahinter lauern. Wie abgefuckt ist eigentlich diese Kompromiss-Verhandlung, die die Psychologie uns vorschlägt? Immer noch bisschen aushalten, vielleicht wird es ja besser, noch mehr Hilfe suchen, da, Medikamente, dann ist das nicht mehr so heftig.

Und jeden Zyklus bäumte sich das Wilde in mir wieder auf, verlangte nach Raum und nach Gehört werden. Ich habe keine prämenstruelle Dysphoriestörung, ich habe viel eher eine nichtmenstruelle Unterdrückung durch Ignoranz und Anpassungs-Störung. Klar habe ich mir Jahrelang gesagt hey, du hast es SO gut wie sonst keiner ausser vielleicht die Superreichen – du hast genug Geld zum Leben (abgesehen von dem enormen Stress und der Angst es jederzeit zu verlieren und den Schuldgefühlen das viele andere genauso eine Rente bräuchten), musst nicht arbeiten und hast Zeit (abgesehen davon wie ich im Alltag einfach völlig ausbrenne und ertrinke, ganz ohne Arbeit, plus total vereinsame) und du leidest ja gar nicht so unter deinen Störungen und der Krankheit (abgesehen davon ich Jahrelang kaum je was gefühlt habe ausser Wut, gewalttätig wurde und täglich über meine Grenzen gehe, enorm erschöpft und nicht für mich da bin).

Das ist genau die Stimme meiner Mutter. „Schau mal wie gut du es hast. Du kannst dich wirklich nicht beklagen. Kein anderes Kind hätte es so gut, dürfte so viel, müsste so wenig.“
Aber es hat nicht gereicht. Ich könnte alle meine Träume wahrhaben, und ich wäre nicht auf einmal glücklich. Ich will anderes und so viel mehr. Und nichts von dem, was ich habe. Gar nichts. Es ist es mir nicht wert, dafür zu existieren in diesem System. Es interessiert mich nicht, wie die Serie ausgeht, oder ob ich mit Leuten wirklich noch länger befreundet gewesen wäre. Es interessiert mich nicht, wie sie ihre unglücklichen Kompromisse weiter leben oder ob sie ihre Träume erreichen und dann tatsächlich glücklich sind. Ich seh für mich hier einfach keinen Weg, den ich gehen will, keiner der sich nicht zur unpassierbarkeit zubetoniert anfühlt.

In so vielen Momenten bin ich meinen Weg nicht gegangen sondern habe mir doch noch Hoffnung gemacht. Was wenn…? Wollte anderen eine Chance geben. Dem Leben. Und genau da wurde ich so oft tief getroffen. Ich mag nicht mehr.

Und etwas anderes in mir, das wilde, es lechzt so sehr nach Leben. Nach allem. Ein unstillbarer Hunger, und gerade nach einem Menschen. Eigentlich nach vielen mehr, aber die geben mir noch nichts ausser dem, was mich nie glücklich machte, aber so üblich ist. In mir tobt ein Kampf. Die eine Seite besteht aus Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Angst. Die andere aus Mut, Kraft, Klarheit, und sie will nie mehr zurück schauen.

Wir müssen sehr vorsichtig vorgehen, um nicht das falsche in uns zu stärken. Die eine Seite ist sehr geschickt darin, sich als das Gute und gar Fürsorgliche auszugeben. Aber es hat auch keinerlei Argumente oder Motivation, warum wir so weiterleben sollten, ausser die üblichen Therapiesachen. Aber es will das andere, das tatsächliche Ideen hat, einen Willen hat, auch nicht sein lassen. Denn diese Argumente sind keine Sicherheiten. Es sind Risiken. Die uns vielleicht Freiheit schenken, vielleicht aber auch zu Leid führen. Hier können wir uns in Sicherheit vor all dem Leid schützen. Wir haben keinen Krieg, sauberes Wasser, genug zu Essen, können es warm oder im Sommer erträglich kühl haben, medizinische Versorgung, Therapie, Auto, Roller, Zugang zu Pferden, Instrumenten und vor allem das Internet. Was wöllten wir denn mehr?

Nenn uns etwas davon, was uns glücklich macht. Oder was wir auch nur schon wollen. Oder AUSHALTEN?!
Wenn du uns liebst, dann lass uns uns von all dem trennen. Lull uns nicht damit ein, das es nur schlimmer werden kann. Lass es uns versuchen. Gib uns doch wenigstens eine Chance? Und nein, das heisst nicht das wir uns im Stich lassen wenn wir die Sicherheit verlassen. Es bedeutet das wir uns vielleicht endlich vertrauen. Ich will dass du mir vertraust! Ich weiss doch, was wir brauchen! Und es ist alles da, auf dieser Welt, selbst die Menschen und die Nähe, die du so willst! Aber eben nicht im Katalog. Nicht als Garantie. Die gibt es nirgends, nie.

Und ich verstehe jetzt, das das eine so sehr bei einem Aussenwesen sein will. Dass es hofft, seine zerstrittenen Elternteile ins selbe Boot zu bekommen. Das wir in dem Wesen doch eine Sicherheit finden oder eine Anleitung, einen Weg wie wir alle sein können, wie wir uns einig sein können, und vor allem wie wir unseren wahren Weg – den schweren, steilen, steinigen, unberechenbar und wunderschönen – gehen können. [hier angebrochenen Satz entfernt]

Nach fast drei Stunden telefonieren mit meinem Wahlgeschwister heute habe ich beschlossen, da hin zu fahren, wo sich das Aussenwesen gerade aufhält statt das mit uns selbst zu regeln. Soweit erstmal stabil. Jegliche Entscheidungen werden vertagt. Eindrücklich, wie mein Geschwister mir erklärt hat, das es auch nicht gut wäre aufzuhören zu Essen oder Trinken nur weil ich so schrecklichen Hunger hab und nicht von Nahrung abhängig sein will, und Menschen brauchen eben nunmal andere Menschen und ich muss nicht lernen, alles allein auszuhalten. Die Tarotkarten sagen jedenfalls auch neue soziale Begegnungen und da ist was wahres drann – es sollte eben nicht an einer Person hängen, dass es uns gut geht.

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