Mai 28, 2025

I’m not disappointed, I’m just very angry

Oft heisst es, Borderliner würden Kompetenzen testen. Mach ich leider definitiv. Mein Hauptding ist wohl ob Leute auch tun, was sie sagen. Und ich merke immer wieder, dass ich Leute quasi an den Punkt „zwinge“ wo sie entweder ihre Versprechungen oder Ideale umsetzen müssen oder halt eingestehen dass sie es entweder nicht können, nicht wollen oder gar nicht wirklich versuchen. Dass sie vielleicht gerne so wären aber es eben nicht sind. Ich habe mittlerweile ein so feinfühliges Gespür dafür, wenn Dinge nicht klappen werden und es kotzt mich oft an, dass Leute sich dann entweder nicht ernst genommen fühlen, beleidigt sind weil ich spreche ihnen ja ihre Kompetenzen ab (naja ich weiss leider dass sie sie nicht haben oder nutzen, auch wenn sie sich das nicht eingestehen wollen) oder mich verzweifelt-trotzig vom Gegenteil überzeugen wollen. Insgesamt meist halt so überfordert und betroffen davon sind, mit ihren Fehlern konfrontiert zu werden, dass man das ihnen ja gar nicht zumuten kann, geschweige denn Aufarbeitung oder Support für die eigenen verletzten Gefühle und das kaputte Vertrauen erwarten darf.

Und ich habs einfach satt? In vielen Freundschaften und Beziehungen hab ich es oft eigentlich viel zu weit getrieben, um dem Gegenüber seine gebrochenen Versprechen vorzuführen.

Du sagst du liebst mich, aber tust nichts um das irgendwie zu zeigen, wenn ich mich nicht drumm kümmere interagierst du nämlich nicht einmal mit mir.

Du sagst, du bist immer für mich da, aber eigentlich willst du nichts für mich tun und Zeit für mich hast du auch keine.

Du sagst, du willst mich in deinem Leben haben, dauerhaft, aber du unternimmst keinerlei Versuche mit mir in Kontakt zu kommen nachdem du dein Handy verlierst

Jedes Telefonat beendest du damit dass du mich lieb hast und wir uns wieder hören, aber wenn ich dich Mal nicht daran erinnere, vergisst du den Termin den wir seit über 4 Jahren haben

Du sagst, du bist eigentlich sehr zuverlässig und es ist dir wichtig und es wird dieses Mal klappen, aber natürlich klappt es nicht, warum sollte es auch, denn du kannst nicht aus deiner Haut

Ich weiss nicht wie ich das Problem lösen soll. Wenn ich alle unzuverlässigen Menschen aus meinem Leben verbanne, bleiben keine übrig ausser welche die ich aus anderen Gründen nicht nahe bei mir haben mag und sollte. Aber trotzdem sehe ich, wie ich mir mit diesen Freundschaften immer und immer wieder das Messer im Bauch rumdrehe. Ich genau weiss, ich werde mich immer fühlen, als wäre mir das ganze deutlich wichtiger als der anderen Seite.

Aber warum zum Fick kann nicht die andere Seite mal daran arbeiten, rechtzeitig Nein zu sagen und sonstwie Grenzen zu ziehen? Warum muss ich manchmal gefühlt schreiend, tobend auf dem umgefallenen Zaun rumstampfen bis anerkannt wird, dass da eben eine Grenze ist, die stabil stehen sollte, und über die einer von uns beiden drüber maschiert ist?

Ich habe keinen Bock mehr Leuten hinterherzurennen. Dann bin ich ihnen eben einfach zu egal und ich verliere etwas, was mir sehr wichtig war. Wenn ich alleine mit dem Schmerz bin, kann ich wenigstens einfach in Ruhe enttäuscht sein oder mich selber gaslighten dass wieder nur ich und meine Abandonment Issues das Problem waren. Aber wohin soll ich mit der Wut von all den Malen, wenn ich mal wieder „Enttäuscht“ werde, aber es eben nicht bin, weil ich es von weitem kommen sehen hab, aber gute Miene zum bösen Spiel gemacht habe um den offenen Konflikt zu vermeiden, in dem die andere Seite mit den Konsequenzen ihres Verhaltens konfrontiert würde?

Ganz oft umgehe ich es, indem ich die Umgebung so kontrolliere dass die Chancen, dass es schiefgeht weil das Gegenüber einen Beitrag leisten müsste, minimiert werden. Das kreeiert aber ungleiche Beziehungen plus traue ich dem Gegenüber trotzdem nicht. Aber oft klappen Dinge eben trotzdem nicht auch wenn ich alle „Fehlerquellen“ minimiere und plötzlich sehr unvorherseh- bis unwahrscheinliche Dinge geschehen. Und dann bin ich wieder hin und hergerissen zwischen „bin ich der böse weil ich der anderen Person „Notlügen“ unterstelle, oder bin ich einfach dumm und unglaublich naiv wenn ich es glaube? Natürlich spreche ich es nicht an, denn das macht mich ja sonst zur gruseligen Person der man keine Grenzen setzen darf oder sowas. Das Ding ist halt ich mag Grenzen so gerne. So, so viel lieber, als enthusiastische Zusagen die gebrochen werden, selbst wenn ich der Person X Möglichkeiten gebe doch nein zu sagen, beteuere dass es ok wäre, mögliche Probleme anspreche etc.

Ich wünsch mir oft einfach nur so einen winzigen Brocken Verantwortungsübernahme. Dafür würde ich meist alles tun, egal wie viel Pläne dafür umgeworfen werden müssen. Einfach merken, die Person taucht tatsächlich auf für mich weil es ihr wichtig ist. Und nicht, weil ich sie guilt-getrippt habe. Sondern weil ich wichtig bin.

Aber weil ich diesen Schmerz meist doch nicht aushalte, warte ich einfach bis die Person so weit weg gelaufen ist, wie ich es eben aushalte bevor ich anerkennen muss, dass da nix kommt, und sprinte erst dann los während ich mir gut zurede denn Die Person hat eben die Kapazitäten momentan nicht, es ist der Kapitalismus, und sie hat die Fähigkeiten nicht erlernt, es wieder gut zu machen, es ist das Patriarchat, und sowieso, einen Menschen ohne meine Bindungsstörung hätte das ja nicht so verletzt und das ist ja mein Problem zu tragen

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