April 28, 2024

I started a joke

CN Trennung, Erwähnung von Trauma (sexuelle) Gewalt, aber keine Gewalt in der die Trennung betreffende Beziehung

Ich bin wieder im Haus. Es ist seltsam. Es ist still. Ich bin nicht alleine, aber ich bin für mich. Unabhängig. Wir reden quasi nicht mehr miteinander. In mir ist stille, leise, kalte Wut, ein wenig Trauer und viel mehr Frieden als es in der Beziehung für mich gab. In mir ist alles ganz anders im Umgang.
Ich versuche keinen Kontakt aufzunehmen. Ich suche keine Nähe, Unterstützung, Aufmerksamkeit, Zuneigung, und ich gebe all das auch nur auf einem bare minimum.

Ich fang an Wäsche zu waschen und will aus Gewohnheit fragen wo noch überall im Haus Wäsche rumlungert die rein will. Brech ab. Realisiere dass ich mich entlassen habe aus Care und Repro Arbeit für diesen Menschen. Weil ich nicht mehr mit anschauen konnte, wie ich mich Tag für Tag in meinen Traumamustern gedreht habe. Ich habe so lange versucht, diese Beziehung zu hegen und pflegen, auf dass daraus etwas gesundes, nachhaltiges wird. Ich war leider alleine damit.

Ich dachte immer ich bin solidarisch und trage eben mit, was die andere Seite nicht schafft. Akzeptiere, dass sie manche Dinge einfach nicht leisten kann und dass das nicht persönlich oder absichtlich ist. Das Problem ist nur: wenn die Person es auch nicht will oder ernsthaft versucht, weil abgesehen von sozialem Druck von meiner Seite keine Motivation für die Beziehung da ist, dann wird es schwierig.


Ich habe realisiert wie… niedrig meine Standards sind. Dass ich gedacht habe, solange ich keine Gewalt erfahre auf welcher Ebene auch immer, ist das Anzeichen dass diese Beziehung halten wird und stabil genug ist. Dass das bedeutet dass da wirklich Liebe ist und der Wille diese zu erhalten. Ich habe nicht gesehen, wie der tägliche Umgang miteinander mein inneres einfach ständig über Kopf gehalten hat. Was für einen aggressiven, mütenden Menschen es wieder aus mir gemacht hat. Wie weh das innerlich getan hat, ständig. Dass ich hin und her bin von way below zero zurück zur baseline, die ich dann als das neue „ich bin ja glücklich in der Beziehung“ definiert habe, wenn ich grad einfach nicht akut in einem Trigger gesteckt habe.

Ich koche mein Abendessen. Dann, wann ich will. Ich frage nicht, ob die andere Seite auch was will. Es ist schlicht nicht mein Problem und hat sich ja schliesslich vor Stunden auch etwas nur für sich alleine gemacht, ohne zu fragen. Es ist nicht so, dass ich nix mehr für die Person tun würde. Ich tu einfach nur noch das, was ich auch bekomme, wenn ich nicht riesigen Druck mache. Und das ist eben erstaunlich nichts.
Ich bin wütend dass meine Fürsorge und Zuneigung so lange einfach… konsumiert wurde. Sehr passiv, unbewusst und auch nicht den Wert darin erkennend oder schätzend.
Ja, Unterschiede ausgleichen, sich ergänzen, Antiableismus, Antisaneismus, Solidarität statt Erbsen zählen. Bin ich absolut dafür. Aber man kann nicht alles entschulden, damit würde ich der Person ja auch die Fähigkeit absprechen diese Werte leben zu können. Und im Alltag gelebter queerfeminismus ist einfach auch essentiell für das Wohlbefinden queerer Leute.

Die Wut sagt leise; wie konntest du nur so lange glauben, dass du wichtig bist und dass das richtig ist?
Fragt spöttisch; wie konntest du nur so lange nicht sehen dass der andere sich noch nie so verhalten hat, wie du dachtest dass er es wöllte?
Hakt nach; merkst du nicht, dass durch dieses Ende nur dein eigenes Verhalten sich verändert hat? Siehst du nicht, dass nur deine Illusion geendet hat?
Etwas bitteres murrt; Oh if I’d only see…. that the joke was on me.

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